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Best of „Kleines Fest“ 2013

Eine Revue der faszinierenden Kleinkunstseite des Kleinen Festes auf Schloss Marienburg

25.08.2013 [sh] Das Jahr schreitet voran und die Open Air Saison auf dem Schloss Marienburg neigt sich dem diesjährigen Ende zu, jedoch nicht ohne vorher die Liebhaber des Kleinen Festes zum Best of Kleines Fest geladen zu haben. Im Jahre 2011 erstmalig initiiert, findet auch die Best Of-Ausgabe immer mehr Anhänger. Zum dritten Mal schnürt der Veranstalter aus dem Programm des vergangenen Kleinen Festes ein Highlightpaket, welches sich sehen lassen kann. Im Ambiente der neugotischen Marienburg, entfaltet es  seinen ganz eigenen Charme. Bereits am Nachmittag kann die Schlosswiese für ein ausgiebiges Picknick genutzt werden, um sich in der romantischen Atmosphäre auf den Abend einzustimmen.

Der Weg zum Schloss ist mit Autos gesäumt. Gern genutzt wird auch der Schloss Marienburg Express, welcher sich von Nordstemmen aus den Marienberg hinauf schlängelt. Das Auto abgestellt, folge ich dem Strom aus Menschen auf das Schlossgelände, vorbei an den noch immer zahlreichen Picknickwilligen, welche die Schlosswiese füllen. Die Massen drängen auf den Innenhof. In Lederhose, weißem Hemd, Fliege und Hut hat Frans, der kleine Clown, auf seinem Koffer Platz genommen um die Gäste auf seine Weise zu begrüßen. Ein scheues Winken, ein einnehmendes Lächeln oder schüchternes Flirten. Begegnungen, spannend und intensiv zugleich. Allein ihn zu beobachten, öffnet einem das Herz für Dinge, die keiner Worte bedürfen, die allein in Taten, Mimik und Gestik Ausdruck finden.

Des Nordens unverbesserliches Plappermaul, Herr Werner Momsen, eröffnet den Abend und gemeinsam mit dem Erfinder des Kleinkunstfestivals Herrn Böhlmann, auch liebevoll der Mann mit dem Zylinder genannt, geleitet man die Gäste durch den Abend. Mit Desimo startet man wortgewandt und magisch. Wie Namen das Leben beeinflussen und welch kuriose Abkürzungen daraus entstehen ist Thema bei Detlef Simon. Zauberhaft und sportlich geht es mit Hooper Fraser weiter. Einem Clown, der mit Jonglage, Mimik, Pantomime und viel Humor das Publikum begeistert. Heut lädt er in die Welt des Boxens ein. Der imaginäre Boxring ist schnell errichtet, ein Gegner gefunden und schon kann der Kampf beginnen. Überdimensionierte Boxhandschuhe scheinen den Kampf aussichtslos werden zu lassen, aber als Niedersachse lässt man sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen. Mit einem gekonnten rechten Haken kann dieser den neuseeländischen Boxchampion in einem fulminanten Showdown ausknocken.

Um einen ganz anderen Kampf geht es im Schuhmädchenreport von Andrea Bongers und Katie Freudenschuss. Frauen und Schuhe. Schuhe und Frauen. Mit der Wahl der Schuhe definieren wir unser Auftreten. Locker leger, sportlich, gesundheitsbewusst, grazil oder erotisch erhaben. Ein Objekt der Begierde sind schwarze High Heels. Genau diese passen zum neuen Kleid und nicht nur das. Sie verlängern auch die Beine, was wiederum von eventuellen Speckröllchen an der Hüfte ablenken. Auch wenn sie noch so teuer sind, der innere Schweinehund weiß genau, wie man diese Schuhe unabdingbar macht und sie letzten Endes im Einkaufskorb landen. Aber auch Riemchensandaletten und Stiefeletten erzählen ihre ganz eigene Geschichte und werden von den beiden Damen charmant und witzig vorgetragen.

Nach einer kurzen Pause erobert der unglaubliche Heinz die Bühne und die Herzen der Frauen und wie er meint auch so mancher Herren, welche sich in diesem Moment wünschen, Frau zu sein. Seine Sprachspielereien, verpackt in Liedern und Gedichten lassen kein Auge trocken. Sein Nummernschild, Thema eines seiner Songs, ist nun auch den Besuchern auf der Marienburg bekannt. Heinz ist heiß, Heinz ist heißer, Heinz ist eben Heinnnzzz! Vorsicht Verbrennungsgefahr! Zisssssch! Mit so einem erotischen Namen ist es nur verständlich, dass auch bereits Vater, Großvater und eigentlich alle Vorfahren Heinnnzzz hießen. Seine drei Kinder tragen ebenfalls diesen Namen. Die Erkenntnis, dass zumindest die beiden Söhne es gut finden, bringt die Massen aus dem Lachen nicht mehr heraus. In die Welt der Musik entführt uns der charmante Gabor Vosteen. Mit explodierter Frisur und kecker Mimik versucht er sogleich die Damenwelt für sich zu gewinnen. Ein Ständchen auf der Blockflöte soll hierbei helfen. Am Ende spielt er mit fünf Blockflöten gleichzeitig und nutzt hierzu nicht nur den Mund, sondern auch die Nase.

Die Zeiten des Flirtens sind bei Emmi und Willnowsky definitiv vorbei. Wie ein solches Pärchen den Bund der Ehe eingehen konnte bleibt fraglich. Denn statt Harmonie, beschreibt ihr Umgang miteinander, eher die Hölle auf Erden. So zieht Emmi mit derben Sprüchen über die Dummheit ihres Mannes Herrn Willnowsky her. Dieser kontert im leicht russischen Dialekt mit Gehässigkeiten über die Hässlichkeit seiner Frau. So stellt er ganz trocken fest: „Jeder hat ein Recht hässlich zu sein, sie jedoch missbraucht es!“ Liebe kann so schön sein.  Mit derlei Kurzweil ist der Abend wie im Flug vergangen. Das Zwerchfell vibriert noch immer und die Lachmuskeln wurden ausgiebig trainiert. Aber Lachen ist ja bekanntlich gesund und macht schön.

Mit einem herzlichen Dank an die Akteure und das Publikum, leiten Herr Böhlmann und Herr Momsen das Finale ein und verabschieden sich bis zum kommenden Jahr. Dann heißt es hoffentlich zum vierten Mal: Herzlich Willkommen zum Best of des Kleinen Festes auf der sagenumwobenen Marienburg.

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